EuroWire January 2018

Technischer Artikel

Messgeräte für die Qualitätskontrolle von Glasfasern im Ziehturm für Passgenauigkeit bei

Seekabeln von Katja Giersch, Sikora AG, Bremen, Deutschland

Einleitung Kürzlich durchgeführte Studien zeigen einen künftigen Anstieg von Untersee- Glasfaserverbindungen. „Glasfasern werden als gute Alternative zu Kupferkabeln angesehen, um höhere Datenmengen über längere Strecken zu übertragen. Bis 2020 werden durch erhöhte Unterwasser-Datenverarbeitung mehr Daten generiert, wodurch die hohe Bandbreite und längere Übertragungsweite von Glasfasern attraktiver werden“ so Research and Markets in seinem Bericht „Global Fiber Optic Connectors Market 2016-2020“. [1] Zwei Trends lassen sich bei der Herstellung von Glasfasern beobachten. Zum einen dringen Länder wie China und die USA weiter in den Glasfasermarkt vor, da Kupferkabel durch Glasfasern ersetzt werden, um der steigenden Nachfrage an Datentransfer von über 1 Terabit pro Sekunde gerecht zu werden. Diese Länder haben Nachholbedarf bei Ziehtürmen und investieren in neue Linien. Zum anderen gibt es Hersteller, die seit Jahren hochqualitative Glasfasern produzieren, mit der Geschwindigkeit moderner Linien jedoch nicht mithalten können. Glasfasern durchlaufen diese Linien mit 1.200m/min, wobei moderne Ziehtürme heute 3.000m/min. erreichen können.

Messgeräte für die Qualitätskontrolle im Ziehturm Für beide Anwendungen sind, unabhängig von der Ziehgeschwindigkeit, Techniken zur Online-Messung und -Regelung der Glasfaserparameter im Ziehturm verfügbar. Kontinuierliche Qualitätskontrolle im Ziehturm ist von wesentlicher Bedeutung, um hochqualitative Glasfasern sicherzustellen, die eine Übertragung der Daten über große Entfernungen ohne Verluste erzielen. Zusätzlich spielt die Qualität eine wichtige Rolle, da gezogene Glasfasern zu Glasfaserkabeln weiterverarbeitet werden, bevor sie z. B. in einem Seekabel verbaut werden. Dabei sind die Spezifikationen der Glasfaser für Passgenauigkeit in der Endanwendung (Seekabeln) und garantierte Langlebigkeit einzuhalten. Heute findet die Qualitätskontrolle von Glasfasern im Ziehturm mit Einsatz von innovativen Mess- und Regeltechnologien in verschiedenen Produktionsstufen statt. Am Beginn der Herstellung einer Glasfaser steht die Preform. Sie wird mittels chemischer Gasphasen-Abscheidung erzeugt und liegt als Glasstab mit einem Durchmesser von 30mm bis 200mm vor. Im ersten Schritt der Faserproduktion wird die Preform in einem Induktionsofen bis zu einer Temperatur von 2.100°C erhitzt.

Eine neue von Sikora entwickelte auf Millimeterwellen basierte Technik kann nicht nur dabei helfen, den Durchmesser und die Position der verbleibenden Preform oberhalb des Ofens zu messen, sondern besitzt auch das Potential zwischen unterschiedlich dotiertem Glas zu unterscheiden. Aus dem geschmolzenen Glas wird die Faser gezogen. ▲ ▲ An unterschiedlichen Positionen im Ziehturm werden die Online-Messgeräte von Sikora für Qualitätskontrolle und Prozessoptimierung eingesetzt

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Januar 2018

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