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EuroWire – Mai 2007

133

deutsch

Leiters zu fließen, bei einer Tiefe, die vom

Widerstand des Leiters, der Frequenz

des Wechselstroms und der effektiven

Permeabilität des Leiters abhängt. Die

effektive Stromeindringtiefe, in metrischer

Form, wird anhand nachfolgender Formel

bestimmt:

F

r

μ

π ρ

10

20

1

=

In der oben genannten Formel:

p = Stromeindringtiefe

r =Widerstand in Mikroohm-Zentimeter

µ = effektive Permeabilität

(µ = 1 für unmagnetische Werkstoffe)

Durch Auswahl der richtigen Frequenz,

kann

kontrolliert

werden,

welcher

Materialanteil

erwärmt

wurde,

mit

Hochfrequenzen, die niedrige Niveaus

effektiver Eindringung zur Folge haben

und mit Niederfrequenzen, die eine tiefere

Eindringung bewirken.

Mit der oben genannten Formel werden

zirka 90% der gesamten Wärme in der

Schichttiefe “p” hergestellt, mit größeren

Tiefen, die mittels Leitung durch das

Material erwärmt werden. Um jedenfalls

die höchste Wirkung durch das Erwärmen

zu erzielen, sollte die Überlappung der

Gegenströme vermieden werden, die in

den gegenüberliegenden Oberflächen des

Leiters fließen, um die Stromlöschung zu

verhindern.

Normalerweise sollte “p” unter der Hälfte

des Leiterradius liegen, obwohl diese

Vorgabe nicht immer angewandt wird.

Es

werden

auch

andere

Stromeindringtiefen

für

verschiedene

Materialien

und

Temperaturen

bei

unterschiedlichen Frequenzen angewandt.

Im

induktiven

Erwärmungsverfahren

wird eine Metallkomponente erwärmt,

die in oder neben einer Induktionsspule

angeordnet

wird,

indem

ein

Induktionsstrom durch die Spule fließt,

die wiederum einen anderen Strom

in die Komponente führt. Die Wärme

wird durch den Widerstand gegen den

genannten

Induktionsstrom

erzeugt,

entsprechend dem Gesetz I²R (wo I =

Strom und R = Widerstand ist) sowie

durch den Ummagnetisierungsverlust in

magnetischen Werkstoffen – eine Wirkung,

die bei der Curie-Temperatur (zirka

1.400°F/760°C) entfällt.

Stromauswahl (entsprechend

eines durchwärmten Drahts)

Mit einer richtig bestimmten Frequenz

und

geeigneten

ausgewählten

Stromversorgungseinheiten, ist danach

der Leistungsbedarf zu berücksichtigen,

wobei zunächst der Wärmeinhalt des

Leiters zu bestimmen ist. Der Wärmeinhalt

eines beweglichen Drahts ist lediglich

eine Funktion aus Massendurchsatz,

der

spezifischen

Wärme

und

des

Temperaturanstiegs. Jedoch kompliziert

sich diese scheinbar einfache Berechnung

durch die Tatsache, daß die spezifische

Wärme sich mit dem Temperaturanstieg

verändert. Nimmt man beispielsweise

einen mittelgekohlten Stahl, verändert sich

die spezifische Wärme durch einen Faktor

von 1,3 zwischen 68°F (20°C) und 1.022°F

(550°C) und 1,5 zwischen 68°F (20°C) und

1.652°F (900°C).

Demzufolge können bei der Bestimmung

des Wärmeinhalts zur Erwärmung von

gekohltem Stahl 1.022°F (550°C) und

1.652°F (900°C), als grobe Erfahrungsregel

spezifische Wärmefaktoren von 0,58 und

0,63 angesetzt werden. Nimmt man diese

Regel an, so entspricht der Wärmeinhalt

des auf 1.022°F (550°C) erwärmten

Drahts 2,31 x lb/min (1,05 x kg/min)

und bei 1.652°F (900°C) 4,27 x lb/min

(1,94 x kg/min), wobei das Ergebnis in

kW ausgedrückt wird. Nachdem der

Wärmeinhalt des Produkts bestimmt ist,

wird darauffolgend die Leistungsabgabe

der Stromversorgungseinheit bestimmt,

indem ein Wärmewirkungsgrad bezüg-

lich

des

Stromversorgungsausgangs

festgesetzt wird.

Wärmewirkungsgrad

Das typische Induktionssystem besteht

aus einer Stromversorgungseinheit, einem

Heizspulensystem

und

Einrichtungen

um die Heizspule (und den bearbeiteten

Draht) mit der Stromversorgungseinheit zu

„verbinden“. Die Stromversorgungseinheit

ist auch als Konverter, Inverter oder

Generator

bekannt.

Diese

Einheit

verwandelt eine 3-Phasen-Versorgung

von 50 oder 60 Hz in eine 1-Phasen-

Versorgung

mit

einer

nominalen

Ausgangsfrequenz zwischen 250Hz und

800kHz, und Ausgangsleistungen von

1kW bis 4MW, in einer großen Auswahl an

Netzfrequenzkombinationen.

Außerdem stehen auch einige Zwei-

frequenzkombinationen

zur

Verfüg-

ung. Diese Stromversorgungseinheiten

basieren sowohl auf Thyristoren wie

auf Transistoren.

Das Heizspulensystem, wie jenes, das

für

Drahterwärmungsanwendungen

benutzt wird, umfaßt ein Kupferrohr, das

spiralförmig gewickelt wird. Das Rohr kann

rund, viereckig oder rechteckig sein und

ist oft zusätzlich mit einem hartgelöteten

Kupferband im Innendurchmesser der

Spirale ausgestattet. Die Spulenlänge,

der Innendurchmesser, die Windungszahl

und der Prozentsatz an Kupfer gelten

gegenüber dem Freiraum entlang des

Innendurchmessers der Spirale alle als

wichtige Faktoren für den Wirkungsgrad.

Sämtliche

Stromversorgungseinheiten

werden innerhalb eines Frequenzbands

laufen, d.h. 7-11kHz, 20-25kHz und 40-50kHz

je für die nominalen Ausgangsfrequenzen

der 10kHz, 25kHz- und 50kHz-Einheiten.

Damit ein Betrieb innerhalb dieses Band

erreicht wird, wird die Spuleninduktivität

und

-betriebsspannung

sowie

die

Kapazitätsmenge(KVAR)imBehälterkreislauf

der Stromversorgungseinheit verändert,

um sich so spezifischen Drahtabmes-

sungen, Materialien, Durchsatzraten und

Temperaturen anzupassen.

Bild 1

.

Drahtanlage mit Härte- und Vergütungsverfahren