Background Image
Previous Page  137 / 164 Next Page
Basic version Information
Show Menu
Previous Page 137 / 164 Next Page
Page Background

EuroWire – Mai 2007

135

deutsch

gewünschten Produktionsrate an. Bei

Mehrdrähten kann ein Abstand von

0,61 (15,5mm) bis 1 Zoll (25,4mm)

aufgenommen

werden,

wobei

alle

Drähte durch ein Keramikrohr für die

Drahtführung durch die Spule laufen und

damit die Linie einfacher einzufädeln ist.

Erwärmung vor

der Beschichtung

Folgende Verfahren stellen zwei deutlich

gesonderte Behandlungsmethoden dar:

Diffusion oder Metallbeschichtung und

Isolierbeschichtung der Oberflächen.

Diffusion

Das

gängigste

Verfahren

dieser

Anwendung ist weltweit die Produktion

von Reifenkord, aber es könnte gleichfalls

für andere Märkte Anwendung finden.

In einer ähnlichen Methode wie die des

Glühverfahrens

werden

Stahldrähte

mit

einem

Durchmesser

zwischen

0,031 (0,8mm) und 0,08 Zoll (2mm)

bei 1.112°F (600°C) erwärmt, um die

Oberflächenbeschichtungen aus Kupfer

und Zink zu schmelzen, die sich dann im

Grunddraht als Sperre für die Rostbildung

ausbreiten. Im Allgemeinen werden

Drähte als Mehrfachdrähte auf einer

horizontalen Ebene durch eine ovalförmig

angeordnete Induktionsspule erwärmt,

wohin

die

Drähte

durch

einzelne

Keramikrohre zugeführt werden.

Die Produktionsrate wird anhand der

Berechnungen bestimmt: D x V, wobei

D dem Drahtdurchmesser und V der

Draht- oder Produktionsgeschwindigkeit

entspricht. Die typischerweise eingesetzten

Stromversorgungen sind 60kW bis 240kW

bei einer Ausgangsfrequenz von 25kHz,

mit Induktionsspulenlängen von 7 bis 8

Fuß (2m bis 2,5m). Das als Stromlöschung

bekannte Phänomen kann effektiv bei der

Anwendung eingesetzt werden, in der eine

Induktionsfrequenz ausgewählt wird, die

zum Drahtdurchmesser vergleichsweise

niedrig ist.

Dabei wird gesichert, daß wenn ein Draht

in der Linie bricht, er nicht über die Curie-

Temperatur erwärmt werden kann (etwa

1.400°F). Im Falle eines Einzeldrahtbruchs

wird hierdurch die Notwendigkeit eines

unmittelbaren

Anhaltens

der

Linie

vermieden. Für das Verfahren kann bei

Bedarf Stickstoff oder einfach Luft benutzt

werden.

Isolierbeschichtung der Oberflächen

Bei der Herstellung elektrischer Drähte mit

Beschichtungen, wie z. B. Lack, Epoxid oder

wärmeempfindliche Bandumwicklungen,

kann der Draht Inline kontinuierlich

erwärmt werden. Diese Technik kann auch

beim Trocknen des Anstrichs auf dem

Draht eingesetzt werden.

Da die Temperaturanforderungen in

der Regel niedrig sind (unter 300°F

150°C),

kann

öfters

eine

geringe

Stromversorgung mit einer Energiequelle,

die bei Hochfrequenz arbeitet, in

einer bestehenden Beschichtunganlage

aufgenommen werden, weil lediglich

die Drahtoberfläche erwärmt zu werden

braucht (bzw. nicht den Drahtquerschnitt

hindurch).

Entspannung

Dieses Verfahren wird für die Herstellung

von Draht oder Litzen angesetzt und ist

dem Drahthärtungsverfahren ähnlich,

insofern der Draht kontinuierlich auf

750°F (400°C) erwärmt wird, während

er unter Spannung ist. Das System

besteht

grundsätzlich

aus

eine

Einzelinduktions-Energiequelle, die bei

einer Ausgangsfrequenz von 3/10kHz

eingestellt wird. Diese versorgt sowohl

einen statischen wie einen beweglichen

I ndu k t i on s s pu l e n - Zu s amme nb a u ,

entsprechend der Linienkonfiguration.

Vorwärmung

Die

Induktionserwärmungssysteme

wurden in vorhandenen Drahtanlagen

eingebaut, um den Draht vorzuwärmen

und um die Fertigungskapazität der

bestehenden Verfahren zu steigern.

Beispielsweise betrachtet man einen

Einzeldraht, der vor dem Einlauf in einen

konventionellen Ofen oder Fließbett

vorerwärmt wurde.

In einem besonderen Projekt wurden zwei

Anlagen benutzt, die je 500kW/10kHz

Induktionsenergiequelle mit 10 Fuß (3m)

langen Induktionsspulen vereinigten, um

Mehrfachdrähte von 70°F (25°C) auf 1.292°F

(700°C) vorzuerwärmen, bevor diese in

einen konventionellen Ofen eingeführt

wurden. Der Induktionsofen wies in der

Regel einen Wärmewirkungsgrad von

2000kg/Std auf.

Härten und Vergüten:

das „Hi-Bond“-Verfahren

Das Inline-Härten und -Vergüten ist eine

gängige Anwendung, wo Draht bei 1.742°F

(950°C) erwärmt wird, abgeschreckt

zum Härten und zwischen 660°F (350°C)

und 1.200°F (650°C) für die Vergütung

wieder erwärmt wird. Diese Einstellung

wurde erfolgreich für die Behandlung

verformter Stäbe für die Verstärkung von

Betonkonstruktionen

angewandt,

um

dem Draht eine hohe Dehnungsgrenze bei

niedriger Entspannung zu geben – das von

Radyne eingetragene Hi-Bond-Verfahren.

Die Erwärmung für das Härten erfolgt in

zwei Phasen, mit Anwendung von 10kHz,

um den Draht auf 1.382F (750°C) mit einer

einzigen Spule zu bringen, und 50kHz

oder 200kHz, um den Draht von 1.382°F

(750°C) auf 1.742°F (950°C) mit zwei oder

mehreren Spulenabmessungen zu führen,

abhängig jeweils von den Anforderungen

bezüglich Drahtauswahl, Durchsatz und

Wirkungsgrad. In der Regel weisen Spulen

eine Länge von 6 Fuß (1,8m) je Stufe auf,

während eine Leistung von 280kW (bei

10kHz) und 180kW bei 50kHz benutzt wird.

Gleich nach der Erwärmung auf 1.742°F

(950°C) wird das Produkt mit Wasser unter

hohem Druck bespritzt, um die Temperatur

auf ungefähr 80°F (30°C) zu reduzieren,

und mit einem Luftabweiser getrocknet.

Reifenkord-Diffusion

Für diese Anwendung wird in der

Regel eine gleichzeitige Erwärmung

von 10 bis 24 Drähten erfordert, die

parallel

laufen

und

ungefähr

auf

1.112°F (600°C) erwärmt werden, um

die

Oberflächenbeschichtungen

aus

Kupfer und Zink zu schmelzen, die sich

dann im Grunddraht ausbreiten, um

Reifenkorddraht herzustellen.

In der Regel haben die Drähte eine

Zwischenachs-Abmessung

von

0,61

Bild 3

.

Technologie für Mehrfachdrahtofen